Räumliche Enge

Schlafzimmer

Räumliche Enge

Räumliche Enge oder keine ausreichende Bewegungsmöglichkeit  kann zu Zwangshaltungen bei der Pflegeperson führen und die Pflege erschweren.   Die Gefahr des sich Stoßens oder Stürzens kann die Gesundheit Ihres Pflegebedürftigen,  aber auch Ihre eigene Gesundheit gefährden. Gründe für räumliche Enge können  eine zu geringe Zimmerfläche oder zu viel Mobiliar sein.

Schlafzimmer

Ausreichende Bewegungsflächen

Sofern möglich, sollten folgende ausreichend Bewegungsflächen  vorhanden sein: vor Schränken und vor Betten von der Querseite aus gesehen je  90 cm, vor der einen Längsseite eines Bettes 120 cm und vor der  anderen mindestens 90 cm. Rollstuhlnutzer benötigen zusätzlich eine  Bewegungsfläche von mindestens 150 cm in der Breite und 150 cm in der   Tiefe an der Längsseite des Bettes und vor Schränken, damit der Rollstuhl im  Raum gewendet werden kann.

Sollte es sich schwierig gestalten, ausreichend Bewegungsfläche  zu schaffen, kann dies an den räumlichen Gegebenheiten, aber auch am  Pflegebedürftigen liegen. Insbesondere ältere Menschen möchten Gewohnheiten häufig  nicht aufgeben und können sich nicht auf Veränderungen einlassen (wie z. B. Möbelpositionen zu verändern). Beziehen Sie den Pflegebedürftigen beim  Umräumen des Schlafzimmers mit ein.

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Weniger ist mehr – nicht „alles“ muss ins Schlafzimmer

Nicht benötigte Möbel können aus dem Raum gestellt werden  und große Möbel gegebenenfalls durch kleinere ersetzt werden. Versuchen Sie,   große Möbel wie den Kleiderschrank aus dem Zimmer in den Flur oder einen  anderen Raum zu stellen. Manchmal reicht es bereits aus, die Flügeltüren des  Kleiderschrankes durch Schiebetüren auszutauschen. Bei ausreichendem Platz  erleichtert eine zusätzliche Sitzgelegenheit im Schlafzimmer das An- und  Auskleiden. 

Diese Tabelle soll Ihnen bei der häuslichen Pflege häufig auftretende Gefährdungen und ihre Ursachen aufzeigen. Die unten aufgelisteten Maßnahmen sind bewährte Ideen aus der Praxis, wie Sie sich und Ihren pflegebedürftigen Angehörigen bei der Pflege schützen können.

Ursachen Gefährdungen für pflegende Angehörige Maßnahmen

Zu enge Türen

sich Stoßen (z. B. bei Hilfestellung durch Unterhaken)
Zwangshaltung

Nach Möglichkeit (oder bei anstehendem Umbau) Türen auf mindestens 80 bis 90 cm verbreitern

Zu enger Raum

sich Stoßen

Zwangshaltung

Möbel aus dem Raum stellen

Große Möbel ggf. durch kleinere ersetzen

Ggf. über Zimmertausch nachdenken

Nicht abgerundete Türklinken

Hängen bleiben

Gerundete, zum Türblatt hin abgewinkelte Türklinken verwenden

Barrierefreie Beschläge

Regale, Schränke und Einrichtungsgegenstände mit spitzen Ecken und Kanten

sich Stoßen

Bei Neukauf von Möbeln nur Einrichtungsgegenstände mit gerundeten Ecken und Kanten aussuchen

An spitzen Ecken und Kanten Kantenschutz (z.B. Kantenschutz für Kinder) anbringen

 

Teppiche oder herumliegende Kleidungsstücke/Gegenstände

Rutschen

Stolpern

Teppiche entfernen

Herumliegende Kleidungsstücke/ Gegenstände beseitigen

Mehr Möglichkeiten zum Aufhängen von Kleidungsstücken schaffen (z. B. am Kleiderschrank Haken anbringen)

Unsachgemäßes Heben aus dem/in das Pflegebett

Zwangshaltung/
Wirbelsäulenschädigung

Einsatz von Hilfsmitteln, elektrisch (höhen-)verstellbares Pflegebett

Höhenverstellbarer Lattenrost, Bett mit Rollen (mit Bremsen) erhöhen

Keine Sitzgelegenheit beim An- und Auskleiden

Zwangshaltung/
Wirbelsäulenschädigung durch Stützen/Auffangen des Pflegebedürftigen

Stürzen des Pflegebedürftigen (Gleichgewichtsverlust)

Sitzgelegenheit im Pflegezimmer schaffen

Unzureichende Beleuchtung im Pflegezimmer

Stolpern

Stürzen

Schlafzimmer mit einer angemessenen künstlichen Beleuchtung ausstatten

Zu helles Licht

Schlafmangel (zu helles Licht kann das Wiedereinschlafen verhindern)

Spezielle Nachtlichter anbringen

Räumliche Enge durch zu viel Mobiliar

Zwangshaltung

sich Anstoßen

Stürzen

Ausreichend Bewegungsfläche schaffen durch Umstellen oder Entfernen der Möbel